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Serbische Delegation zu Besuch bei der PVA

Serbische Delegation in der PVA ©Pensionsversicherungsanstalt

Eine hochrangige serbische Delegation besuchte für insgesamt drei Tage die Pensionsversicherungsanstalt, um sich ein Bild von den hiesigen Rehabilitationsmaßnahmen und dem Pensionssystem zu machen. Auf dem Programm standen Gespräche mit der Leitung der PVA in Wien, sowie Besuche bei zwei von der Pensionsversicherungsanstalt betriebenen Einrichtungen, dem Zentrum für ambulante Rehabilitation in Graz (PVA ZAR Graz) und dem Rehabilitationszentrum in Gröbming.

Bereits im Jahr 1966 wurde zwischen Österreich und dem damaligen Jugoslawien ein Anwerbeabkommen abgeschlossen, um die Beschäftigung jugoslawischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer offiziell zu ermöglichen. Damit wurde besiegelt, was auch schon davor gelebte Praxis war: viele junge Frauen und Männer kamen nach Österreich, um hier in Fabriken oder auf Baustellen zu arbeiten. Viele von ihnen blieben und haben einen Anspruch auf eine Pension erworben. Für viele von ihnen ist aber auch – auf Grund der schweren körperlichen Arbeit, die sie verrichteten – eine Rehabilitation notwendig.

Nach einem starken Zuzug auf Grund des Anwerbeabkommens Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre kam es in den 1990er Jahren auf Grund der kriegerischen Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien nochmals zu einem starken Anstieg der Zahl. Man schätzt, dass rund 250.000 Menschen mit serbischer Abstammung in Österreich leben. In Wien stellen Serben  – nach Österreicherinnen und Österreichern – die größte Bevölkerungsgruppe dar. Darum gibt es bereits seit einiger Zeit intensive Kontakte zwischen der PVA und dem serbischen Pensionsversicherungsträger.

Neben dem Informationsaustausch ging es bei dem Besuch auch um eine Auslotung, inwieweit die österreichische Pensionsversicherungsanstalt die serbischen Kollegen bei der Weiterentwicklung von Rehabilitationsmaßnahmen in Serbien unterstützen kann. Erste Überlegungen für einen fachlichen Wissenstransfer und die praktische Unterstützung vor allem im Bereich der Rehabilitation von Menschen mit Erkrankungen am Stütz- und Bewegungsapparat und der psychologischen Rehabilitation wurden angestellt.

Beide Seiten waren sich einig, dass bei einer möglichen Kooperation im Bereich der Rehabilitation die Qualität im Mittelpunkt stehen muss. „Qualität ist die erste Bedingung“, sagte der Direktor der Anstalt für Sozialversicherung in Serbien, Zoran Panovic. Er zeigte sich mit dem Treffen sehr zufrieden: „Wir sind froh über den Austausch und die gute Kooperation. Österreich ist ein wichtiger Partner“, so Panovic.

PVA-Obmann Manfred Anderle erläuterte den weiteren Zeitplan. „Das Projekt wird bestimmt nur Schritt für Schritt erfolgen. Wir haben bereits den Leistungskatalog der PVA ins Serbische übersetzt. Nun sehen sich die serbischen Kollegen Einrichtungen in Österreich an, in einem weiteren Schritt wird das umgekehrt passieren. Dann sehen wir weiter. Sollte es zu einem Vertrag mit der Anstalt für Sozialversicherung kommen, wird es zunächst nur eine kleine und begrenzte Anzahl an Kapazitäten geben.“

Der Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt Dr. Winfried Pinggera ergänzte: „Sollte es zu einer Kooperation kommen, wollen wir für Personen, die in Serbien eine Rehabilitationsmaßnahme durchführen, die bestmögliche Versorgung bieten. Der Leistungsumfang muss passen. Speziell bei neurologischen Herausforderungen kann die Muttersprache ein entscheidendes Kriterium sein. Wir wollen damit ein zusätzliches interessantes Angebot schaffen, gerade für die vielen Menschen mit serbischen Wurzeln in Österreich.“

Die Direktorin des Republikfonds für Pensions- und Invaliditätsversicherung, Dragana Kalinovic, zeigte sich vom Standard der serbischen Einrichtungen überzeugt und lud eine Delegation aus Österreich zu einem Gegenbesuch ein, um die Krankenanstalten vor Ort unter die Lupe nehmen zu können.

Von serbischer Seite nahmen folgende Personen an der Reise teil. Zoran Panovic, Direktor der Anstalt für Sozialversicherung, Dragana Kalinovic, Direktorin des Republikfonds für Pensions- und Invaliditätsversicherung, Aleksandar Milosevic, stellvertretender Direktor des Republikfonds für Pensions- und Invaliditätsversicherung, Dika Kajevic, Leiter des Bereichs medizinische Rehabilitation, Republikfonds für Pensions- und Invaliditätsversicherung, Dejan Stanojevic, Direktor des Reha-Zentrums „Merkur“ in Vrnjacka Banja, Zeljko Stakic, Direktor des Reha-Zentrums „Cigota“ in Zlatibor, Snezana Kostic, Direktorin des Reha-Zentrums „Selters“ in Mladenovac und Aleksandar Jokic, Direktor des Reha-Zentrums in Banja Koviljaca. Begleitet wurde die Gruppe außerdem von Mag. Oliver Hiller, dem Sozialattaché an der österreichischen Botschaft in Serbien.

Gespräche führten sie unter anderem mit dem Obmann der PVA, Manfred Anderle, dem Generaldirektor Dr. Winfried Pinggera, der Chefarzt-Stellvertreterin Dr.in Ursula Graninger sowie den Leitungen des PVA ZAR Graz, der Landesstelle Steiermark und des Rehabilitationszentrums Gröbming.

Zuletzt aktualisiert am 13. April 2018